Subversive Leserbriefe in der Bonner Studentenzeitschrift "Akut"

 


Steckbrief

Name: Sören Santuzzo
Beruf: Rechtsanwalt
Hobby: Leserbriefeschreiben

Auf dieser Website dokumentiere ich alle Leserbriefe, die ich in den Neunziger Jahren unter verschiedenen Pseudonymen an die Bonner Studentenzeitschrift Akut, die vom Studentenparlament herausgegeben wird, geschrieben habe. Über die Motive meiner Leserbriefaktionen habe ich der liberalen Postille "Freie Zeiten" ein Interview gegeben:

Interview zu meiner Leserbrief-Unterwanderung in der Zeitschrift "Freie Zeiten"

1 Akut Nr. 232: Sina-Ida Burtscheidt
Lobhudelei der Akut, vor allem wegen eines amerikakritischen Artikels
2 Akut Nr. 232: Petra Eisenschmidt
Petra berührt es unangenehm, dass die Akut einen Bericht über die Hitler-Zeit mit Bildern von Naziparaden illustriert hat.
3

Akut Nr. 233: Linda Hambacher-Vorst
Linda Hambacher-Vorst (Name: Waldgebiet bei Jülich) ist eine sensible Juristin, die sich bitter über die unfaire Diskriminierung von Juristen durch Kommilitonen anderer Fachbereiche beklagt.

4

Akut Nr. 233: Angelo Antinorio
Angelo fordert mehr Kultur in der Akut (Die Nachfrage von Lesern wie Angelo soll dann später von entsprechenden Angeboten meinerseits befriedigt werden).

5

Akut Nr. 233: Lioba Müller
die Vorsitzende einer "autonomen Frauengruppe Desdemona" spricht sich für gewalttätige Aktionen gegen Uni-Stellenstreichungen aus.

6

Akut Nr. 233: Björn Tscheridse
Björn kritisiert die Asta-Ausgaben für einen Computer.

7

Akut Nr. 233: Maria Sivostolar
Die frauenbewegte Maria Sivostolar ("tschechisch: Graue Schreinerin") prangert ein Foto der Asta-Vorsitzenden in Akut Nr. 232 an, die angeblich ungeschickt mit dem Mikro umgeht.

8

Akut Nr. 233: Petra Eisenschmidt
Petra findet es nicht gut, dass die Akut nichts dazu gelernt und in einem Artikel über die Nazis Bilder von BDM-Mädeln abgedruckt hat.

9

Akut Nr. 233: Ferid Avdic
Ferid Avdic (Name eins bosnischen Schlagersängers) zeigt am Beispiel Jugoslawien, wie nah sich Sozialismus und Faschismus sind. Allerdings wimmelt der Artikel nur so vor sachlichen Fehlern und haarsträubenden Erfindungen, die einem halbwegs gebildeten Redakteur eigentlich hätten auffallen müssen.

10 Akut Nr. 234: Carl-Heinz Curtz
Curtz will wie Angelo Antinorio mehr Kultur in der Akut und steuert direkt ein Gedicht bei.
11

Akut Nr. 234: Lars Ulrich
Lars Ulrich (Name: Schlagzeuger von Metallica) verteidigt Petra Eisenschmidt und empört sich über die Formulierung der Akut, derzufolge die Nazis eine "Gleichmachungspolitik" betrieben hätten, denn das sei ja eigentlich ein Kampfwort gegen Linke.

12

Akut Nr. 234: Udo Langässer
Auch Udo will mehr Kultur und lobt die bisherigen Bemühungen der Akut-Redaktion.

13

Akut Nr. 234: Maja Sennef, Jens Jäger, Katja Schapp, Ines Curie und Fritz Hachse
Diese Fünfergruppe, deren Namen sich aus Imbissbudenzutaten zusammensetzen (Senf, Jägersauce, Ketchup, Curry, Haxe), bemängelt an Ferid Avdics Jugo-Artikel (ebenfalls von mir verfasst) die Behandlung der Albanerfrage.

14

Akut Nr. 234: Ahmet Pozderac und Ivana Cas
Die beiden Jugoslawen (Pozderac war ein berüchtigter bosnischer Wirtschaftsboss) beglückwünschen Ferid Avdic zu seiner ausgewogenen Berichterstattung, stellen aber noch ein paar Fakten richtig (bzw. falsch).

15

Akut Nr. 234: Ulla Markert
Ulla lobt den guten Artikel von Ferid Avdic und kritisiert dafür das vierspaltige Layout der Akut. Sie setzt sich für mehr Blocksatz ein.

16

Akut Nr. 234: Patrick Araam
Patrick Araam ("Paprikarahm") hebt die wichtige Rolle von Leserbriefen im allgemeinen hervor

17

Akut Nr. 234: Fred Niederzier
Fred, Maschinenbauer aus Aachen, bezieht sich auf den Brief von Linda Hambacher-Vorst in Akut Nr. 233 und wendet sich dagegen, dass seine Zunft von Linda pauschal mit dem Schimpfwort "Bauern" belegt worden sei.

18

Akut Nr. 234: Carmen Schweden
Carmen Schweden ("Schwedensauce", um die Frittensaucen komplett zu machen), behauptet, die Jura-Bewohner eines Wohnheims hätten etwas gegen Obdachlose.

19 Akut Nr. 235: Schorschi Lück
Schorschi Lück (der Name soll an "Schaschlik" erinnern) verteidigt die Akut gegen eine einseitige Parteinahme für die Jusos.
20

Akut Nr. 235: Olga Mersch und Juppes Frenz
Das engagierte Studentenpaar beglückwünscht die Linken zu ihrem Wahlsieg.

21

Akut Nr. 235: Jan Weert
Erstsemestler Jan ist glücklich, dass es die Akut gibt.

22

Akut Nr. 235:Rita Dehlen
Rita verteidigt die geringe Wahlbeteiligung.

23 Akut Nr. 235: Michael Kraa
Der Vorsitzende eines "Arbeitskreises Autonome Aktion" verteidigt New Age gegen den Vorwurf, faschistisch zu sein.
24 Akut Nr. 235: Tamara Philipp
Tamara bestätigt, dass Ökologie und rechtes Denken wesensaffin sind.
25 Akut Nr. 235: Wolfgang Obiera
Wolfgang wendet sich gegen rechte Tendenzen in der Kultur.
26 Akut Nr. 235: Karin Broich
Auch Karin will mehr Kultur in der Akut.
27 Akut Nr. 236: Klaus Flouride
"Klaus Flouride" (eigentlich Mitglied der Dead Kennedys) urteilt vernichtend über das Niveau der Akut.
28 Akut Nr. 237: Heinz Kräling
"Heinz Kräling" (eigentlich damals Direktor des Gymasiums Zitadelle in Jülich) doziert über die angeblichen Gefahren des Forschungsreaktors in Jülich, über die auch der SPIEGEL berichtet habe.
29 Akut Nr. 238: Dr. med Walter Kirchberg
Ein Alt 68-er berichtet, wie er in Nostalgie schwelgend immer noch regelmäßig die Akut liest.
30 Akut Nr. 263: Josefine Happart
Die deutsche Belgierin "Josefine Happart" (Jose Happart war Bürgermeister von Voeren, eines Brennpunkts des flämisch-wallonischen Sprachenstreits) beklagt sich über die Verunglimpfung ihrer Heimat Belgien im Reisebericht eines Akut-Redakteurs.
31

Akut Nr. 263: Tamara Philipp
Tamara fordert mehr Farbe in der Akut.

32 Akut Nr. 265: Marijke van Geffen
Eine weitere Belgierin verteidigt Josefine Happart und bezichtigt die Akut des "politisch korrekten Rassismus".
33 Akut Nr. 265: Matthias Burgenmann
Der permanenten Forderung vieler Leser nach Kultur in der Akut wird nun das entsprechende Angebot hinterhergeschoben.
34 Akut Nr. 272: Dorothea van Geffen
Dorothea regt sich über die Debilität der Vertreter der etablierten Hochschulgruppen auf.
35 Akut Nr. 273: Gernot Stetternich
Gernot entrüstet sich als männerbewegter Maskulinist über einen nackten Mann auf dem Titelbild der Akut.
36 Akut Nr. 274: Dankwart, Fuxmajor der Tuisconia Königsberg
Dankwart behauptet, der (echte) Brief der Tuisconia in der vorherigen Akut-Ausgabe sei eine Fälschung, in der wahrheitswidrigerweise und in verleumderischer Absicht behauptet worden sei, die Tuisconia nehme auch Ausländer auf. In der folgenden Ausgabe der Akut erscheint daraufhin eine Gegendarstellung der Tuisconia.
37 Akut Nr. 275: Fred Niederzier
Fred wirft Akut-Redakteur Christian Mohr vor, mit der ökonomischen Theorie der Nazis zu operieren (wobei diese Theorie sich nicht wesentlichen von der marxistischen Wirtschaftstheorie unterscheidet).
38 Akut Nr. 275: Stephanie Reimann
Stephanie hat den Kommentar der Akut-Redaktion zu dem Leserbrief der Burschenschaft in den falschen Hals gekriegt.
39 Akut Nr. 275: Anja vom Autonomen Schülerplenum Bonn-Süd
Anja berichtet von rechten Umtrieben in der Burschenschaft Cheruskia (eigentlich eine kreuzbrave nichtschlagende Burschenschaft, die sogar Frauen aufnimmt).
40 Akut Nr. 275: Daniel Zündorf
Zündorf weiß aus eigener Erfahrung, dass die Burschenschaft Frankonia, wie von der Tuisconia unterstellt, während der Nazi-Zeit keinen Juden aufgenommen haben kann.
41 Akut Nr. 290: Jonas Ngwezi
Jonas verteidigt den RCDS gegen die Häme des linken Akut-Chefredakteurs Christian Faxe Mohr ob der offensichtlichen Rechtschreibeschwächen der Christdemokraten
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